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Pressemitteilungen des Oberverwaltungsgerichts
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Pressemitteilungen des Oberverwaltungsgerichts
(OVG LSA) Präsident des Oberverwaltungsgerichts des Landes Sachsen-Anhalt legt Jahresbericht 2017 vor
28.02.2018, Magdeburg – 2
- Oberverwaltungsgericht
Der Präsident des
Oberverwaltungsgerichts des Landes Sachsen-Anhalt, Oliver Becker, hat den
Jahresbericht für das Geschäftsjahr 2017 veröffentlicht. Der Bericht enthält
neben einem Überblick über die aktuelle Geschäftslage in der Verwaltungsgerichtsbarkeit
des Landes Sachsen-Anhalt eine Zusammenstellung wichtiger Entscheidungen, die
im Jahr 2017 von öffentlichem Interesse gewesen sind, sowie eine Vorschau auf
Verfahren, die im Jahr 2018 entschieden werden sollen.
Das zurückliegende Jahr 2017 war vor
allem bei den Verwaltungsgerichten in Halle und Magdeburg ganz besonders
geprägt durch den gravierenden Anstieg von Verfahren aus dem asylrechtlichen
Bereich. Im Jahr 2017 ist die Anzahl der bei den Verwaltungsgerichten neu
eingegangenen Asylverfahren gegenüber dem bis dahin bereits eingangsstärksten
Jahr 2016 nochmals deutlich um ca. 1.000 Verfahren auf 5.924 Verfahren
angestiegen. Dies entspricht einer Zunahme um mehr als 22 Prozent. Insgesamt
sind im Geschäftsjahr 2017 bei den Verwaltungsgerichten Halle und Magdeburg 10.161
Verfahren neu eingegangen. Dies entspricht einer Zunahme gegenüber dem
Geschäftsjahr 2016 (9.550 Eingänge) um mehr als sechs Prozent. Während die
Bestände in den allgemeinen Verfahren im Vergleich zum Vorjahr abgebaut werden
konnten (von 4.352 auf 3.615 Verfahren), ist die Entwicklung der Bestände
zugleich geprägt durch die signifikant hohe Zahl offener Asylverfahren, vor
allem der Hauptsacheverfahren (fast 4.000 Verfahren zum Ende des Jahres 2017),
auch wenn die Zahl der Erledigung von Asylverfahren erneut angestiegen ist. Angesichts
der erheblichen Belastung der Verwaltungsgerichte ist es umso erfreulicher,
dass sich die durchschnittliche Verfahrensdauer in Asylverfahren leicht
verringert hat bzw. gehalten wurde. Die Verfahrenslaufzeiten in den allgemeinen
Verfahren sind indes gestiegen, in allgemeinen Klageverfahren sogar nicht
unerheblich, wenngleich sie sich weiterhin im Bundesdurchschnitt bewegen. Es
steht zu erwarten, dass die jüngst erfolgte Verbesserung der
Personalausstattung zu einer Beschleunigung der Verfahren im Interesse der
Rechtsuchenden führen wird
Bei dem Oberverwaltungsgericht ist die Zahl der Eingänge im Vergleich
zum Jahr 2016 (869 Eingänge) um ca. 5 Prozent angewachsen (915 Verfahren).
Während allerdings in allgemeinen Verfahren ein Rückgang um 98 Verfahren (ca.
12 %) festzustellen ist, ist im Bereich der Asylverfahren ein deutlicher
Anstieg um 144 Verfahren (ca. 31 %) zu verzeichnen. Angesichts der vorhandenen
hohen Bestände an Asylverfahren bei den Verwaltungsgerichten und deren
personeller Verstärkung ist im Jahr 2018 eine weitere Zunahme an
Asylhauptsacheverfahren beim Oberverwaltungsgericht zu erwarten. Das Oberverwaltungsgericht
nutzte die leicht gesunkenen Eingangszahlen in allgemeinen Hauptsacheverfahren,
um die Bestände weiter zu reduzieren. Dabei sanken aufgrund der insgesamt
verbesserten Altersstruktur der Verfahren zudem die Verfahrenslaufzeiten zum
Teil deutlich.
Der vollständige Geschäftsbericht für
das Jahr 2017 wie auch die Berichte für die Vorjahre können im Internet auf der
Homepage des Oberverwaltungsgerichts www.ovg.sachsen-anhalt.de/themen/jahresberichte
abgerufen werden.
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