Menu
menu

Kontakt

Amtsgericht Magdeburg
Pressesprecher:
VPräs. Frank Gärtner
Telefon: +49 391 6066105
Fax: +49 391 6066116
E-Mail: presse.ag-md(at)justiz.sachsen-anhalt.de
Pressemitteilungen des Amtsgerichts Magdeburg
Adresse des Amtsgerichts Magdeburg

Pressemitteilungen des Amtsgerichts Magdeburg

Hauptverhandlung vor dem Schöffengericht

11.01.2018, Magdeburg – 32

  • Amtsgericht Magdeburg

 

 

Am Mittwoch, 24. Januar 2018,

beginnt um 9.00 Uhr vor dem Schöffengericht die Hauptverhandlung gegen einen

1977 geborenen Angeklagten, dem vorsätzliche Körperverletzung sowie gefährliche

Körperverletzung in Tateinheit mit versuchter räuberischer Erpressung vorgeworfen

wird. 

 

Bei dem Angeklagten handelt es

sich um einen in Magdeburg lebenden Kampfsportler, der auch als Trainer tätig ist.

Bei den Geschädigten handelt es sich um in Magdeburg tätige Rechtsanwälte.

 

Hintergrund der Anklageschrift vom

27. September 2017 ist folgender:

 

1. Am 9. März 2017 gegen

15.30 Uhr soll der Angeklagte auf den später geschädigten S. getroffen sein,

als dieser im Begriff gewesen sei, sein Fahrzeug an der Tankstelle in der

Brenneckestraße zu betanken. Weil S. der Aufforderung des Geschädigten

nicht nachgekommen sei, mit dem Fahrzeug bis zur nächsten Zapfsäule

vorzufahren, habe der Angeklagte dem S. einen Schlag verpasst, so dass S.

kurzzeitig ohnmächtig geworden und hingefallen sei. S. soll sich dabei eine

Kopfplatzwunde zugezogen haben, die mit mehreren Stichen habe genäht

werden müssen. Ob der Angeklagte den S. in dessen Eigenschaft als Rechtsanwalt gekannt

hatte oder S. ein Zufallsopfer war, ist offen.

 

2. Am 19. Juni 2017 soll sich

der Angeklagte nach Vereinbarung eines Termins unter Verwendung falscher

Personalien Zutritt zu den Kanzleiräumen von Rechtsanwalt D. verschafft

haben, der den Angeklagten zuvor in einem Strafverfahren verteidigt hatte.

Weil der Angeklagte mit D.´s Kostenrechnung von rd. 2.300 Euro nicht einverstanden

gewesen sei, habe er D. aufgesucht und erreichen wollen, dass dieser die

Kosten selbst übernehme. Der später geschädigte D. habe zu dieser Zeit noch

angenommen, es handle sich um einen normalen Besprechungstermin mit dem ihm

bekannten Angeklagten. Er habe deshalb diesen deshalb empfangen. Der Angeklagte

habe dem D. aber die Kostenrechnung entgegengehalten und geäußert, dass D.

alles falsch gemacht habe. Der Angeklagte habe daraufhin D., der mit einem

Angriff nicht gerechnet habe, einen harten Schlag ins Gesicht versetzt, so dass

D. mit dem Schreibtischstuhl umgefallen und gegen die Heizung geprallt sei.

Nach kurzzeitiger Bewusstlosigkeit habe D. aufstehen wollen. Der Angeklagte

habe dem am Boden liegenden D. aber mit den Worten bedroht "Du

bleibst liegen, Du zahlst alles, damit das klar ist!". Um seiner

Forderung Nachdruck zu verleihen, habe der Angeklagte D. erneut ins Gesicht

geschlagen. Der Geschädigte soll hierdurch eine Gehirnerschütterung, starke

Prellungen sowie Platzwunden am Kopf und am gesamten Körper erlitten haben, so

dass er im Universitätsklinikum habe behandelt werden müssen.

Aufgrund gutachterlicher Expertise sei davon auszugehen, dass für D. Lebensgefahr

bestanden habe.

 

Die Staatsanwaltschaft Magdeburg

wirft dem Angeklagten vorsätzliche Körperverletzung sowie gefährliche Körperverletzung

in Tateinheit mit versuchter räuberischer Erpressung vor. Räuberische

Erpressung ist ein Verbrechen, so dass das Hauptverfahren vor dem Schöffengericht

und nicht vor dem Strafrichter zu eröffnen war. Das Gericht wird u.a. durch Vernehmung

von Zeugen Beweis erheben. Im Falle eines Schuldspruchs droht dem Angeklagten

eine empfindliche Gesamtfreiheitsstrafe. Ob das Gericht die Vollstreckung einer

Gesamtfreiheitsstrafe zur Bewährung aussetzen wird, ist ungewiss. Zum einen ist

der Angeklagte vorbestraft, zum anderen stand er im Zeitpunkt der o.g. Taten

unter Bewährung. Mit einem Widerruf der Strafaussetzung zur Bewährung muss der

Angeklagte im Fall des Schuldspruchs außerdem rechnen.

 

Dr. Hoppe

 

Richter am

Amtsgericht

 

Pressesprecher

 

Impressum:Amtsgericht MagdeburgPressestelleBreiter Weg 203 - 20639104 MagdeburgTel.: 0391 606-6106Fax: 0391 606-6116Mail: presse.ag-md@justiz.sachsen-anhalt.de Web: www.ag-md.sachsen-anhalt.de

Weiterführende Links