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Pressemitteilungen des Landgerichts Stendal
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Pressemitteilungen des Landgerichts Stendal
(LG SDL) Prozessauftakt in der Mordsache Anja
B.
20.06.2006, Hansestadt Stendal – 4
- Landgericht Stendal
Landgericht Stendal - Pressemitteilung Nr.: 004/06
Landgericht
Stendal - Pressemitteilung Nr.: 004/06
Stendal, den 13. Juni 2006
(LG SDL) Prozessauftakt in der Mordsache Anja
B.
Vor dem
Landgericht - Schwurgericht - Stendal hat heute der Prozess gegen den
23jährigen Angeklagten Sven B. begonnen. Die Staatsanwaltschaft legt ihm
Vergewaltigung und Mord zur Last. Er soll seine 20-jährige Nachbarin Anja Bl.
in der Nacht vom 10. bis 11. Juni 2005 in Rietzel in ein Stallgebäude gezerrt,
dort zum Geschlechtsverkehr gezwungen und sie anschließend zur Vermeidung einer
Bestrafung erdrosselt und ihre Leiche in einem Angelteich versenkt haben. Für
den Fall einer Verurteilung wegen Mordes droht dem Angeklagten eine lebenslängliche
Freiheitsstrafe. Der Angeklagte befindet sich bereits in Strafhaft, weil er am
15.12.2005 von der Strafkammer 1 des Landgerichts Stendal wegen sexueller
Nötigung, versuchter schwerer räuberischer Erpressung und versuchter Nötigung
zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von 7 Jahren verurteilt worden ist.
Am ersten
Prozesstag schloss die Kammer nach der Verlesung der Anklage auf Antrag der Eltern
des Opfers, die als Nebenkläger auftreten, die Öffentlichkeit aus. Der
Vorsitzende Richter Gerd Henss führte zur Begründung aus, dass bei der
Beweisaufnahme Umstände zur Sprache kämen, deren öffentliche Erörterung über
den Tod hinaus schutzwürdige Belange des Opfers verletzen würde.
Im weiteren
Prozessverlauf ließ sich der Angeklagte dahin ein, dass das Opfer bei ihm
Cannabis erworben und anschließend mit ihm auf dem Heuboden des Stallgebäudes
des vom Angeklagten bewohnten Grundstücks konsumiert habe. Der Angeklagte
räumte entgegen seinen letzten Angaben im Ermittlungsverfahren ein, mit dem
Opfer gegen deren Willen den Geschlechtsverkehr durchgeführt zu haben. Anja Bl.
habe sich dann befreien können und den Heuboden über eine Leiter verlassen
wollen. Hierbei habe der Angeklagte ihr von hinten den Arm um den Hals gelegt,
um sie zurückzuhalten, jedoch ohne sie hierdurch töten zu wollen.
Im Laufe der
Beweisaufnahme an den weiteren Verhandlungstagen sollen mindestens 20 Zeugen
gehört, Lichtbilder und Videoaufzeichnungen in Augenschein genommen und
Sachverständige befragt werden.
Die weiteren
Verhandlungstage sind auf den 16.06, 22.06., 26.06., 11.07., 13.07. und
17.07.2006 angesetzt. Die Verhandlung wird voraussichtlich ab dem 22.06.2006
wieder öffentlich geführt.
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