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Pressemitteilungen des Oberlandesgerichts Naumburg

(OLG NMB) "Historische Objektivität oder politische Tendenz? - Jan Hus und die Reformationsbilder der Düsseldorfer Malerschule"

16.07.2015, Naumburg (Saale) – 9

  • Oberlandesgericht

Mittwoch, den 22. Juli 2015, 18:00 Uhr, OLG Naumburg, Saal 525

 ?Historische Objektivität oder politische Tendenz? -

Jan Hus und die Reformationsbilder der Düsseldorfer Malerschule?

 Referent: Guido Siebert, Naumburg

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

die Ausstellung ?Naumburg und die Düsseldorfer Malerschule (1819 ? 1918)? wird noch bis zum 30. August 2015 im Gebäude des ehemaligen Naumburger Schwurgerichtes zu sehen sein. Dies gibt Anlass, die Reihe der Mittwochsgespräche in den Räumen des Oberlandesgerichtes um eine außerordentliche Vortragsveranstaltung zu erweitern.

 

Mit den Reformationsbildern der Düsseldorfer Malerschule widmet sich der Referent auch der Frage, in welchem Umfang der bildenden Kunst eine Aussagekraft zu zeitgenössischen politischen Streitfragen zu Recht oder auch zu Unrecht beigemessen werden kann. Der Vortrag greift das auffällige Interesse des Malers Carl Friedrich Lessing (1808 ? 1880) an dem böhmischen Reformator Jan Hus und an der vorreformatorischen Bewegung seiner Zeit auf und verordnet es in den Zusammenhang der nazarenisch-katholisch geprägten Düsseldorfer Malerschule. Der Entwurf des Gemäldes ?Hus vor dem Konzil in Konstanz? und das Gemälde ?Hus vor dem Scheiterhaufen? begründeten Lessings Ruf als ?Hus-Maler?. Sie trugen ihm jedoch vor dem Hintergrund der politisch-konfessionell zugespitzten Situation im Rheinland jener Zeit auch den Vorwurf ein, Partei gegen die katholische Kirche ergriffen zu haben. So war Lessing für die einen der Chronist historischer Ereignisse und für die anderen ein tendenziöser Stimmungsmacher. Heute zählt er zu den bedeutendsten Künstlern der Düsseldorfer Malerschule. Als sein Gegenspieler kann Friedrich Wilhelm Martersteig (1814-1899) bezeichnet werden. Dessen Monumentalgemälde ?Thomas Müntzers letzter Gang?, heute im Treppenhaus des Naumburger Rathauses zu besichtigen, wird als konservative Stellungnahme gegen jede Form der revolutionären Bewegung verstanden.

 

Der Referent ist Kunsthistoriker und lebt in Naumburg. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Vereinigten Domstifter begleitete er die Naumburger Landesausstellung 2011. Bis 2013 war er Lehrbeauftragter am Kunsthistorischen Institut der Freien Universität Berlin. In diese Zeit fällt auch die Mitarbeit des Referenten am Welterbe-Antrag. Seit 2013 erarbeitete Guido Siebert das Konzept für die Ausstellung ?Naumburg und die Düsseldorfer Malerschule? und ist als Projektleiter für den Verein Kunst in Naumburg e.V. tätig.

 

Seien Sie zu diesem weiteren ?Mittwochsgespräch? am Oberlandesgericht Naumburg herzlich eingeladen! gez. Henning HaberlandPressesprecher des Oberlandesgerichts Naumburg

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