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Pressemitteilungen der Generalstaatsanwaltschaft
(GenStA NMB) Jahresbilanz 2016 der Staatsanwaltschaften des Landes Sachsen-Anhalt
03.03.2017, Naumburg (Saale) – 1
- Generalstaatsanwaltschaft
Generalstaatsanwaltschaft
Naumburg ? Pressemitteilung Nr. 001/17
Naumburg, den 03.03.2017
(GenStA NMB)
Jahresbilanz 2016 der Staatsanwaltschaften des Landes Sachsen-Anhalt
Generalstaatsanwalt
Jürgen Konrad:
?Die Geschäftszahlen
bei den Staatsanwaltschaften des Landes Sachsen-Anhalt sind im vergangenen Jahr
abermals angestiegen.
Im Jahr 2016 haben die Staatsanwaltschaften in Halle,
Magdeburg, Dessau-Roßlau und Stendal mehr als 270.000 Ermittlungsverfahren
geführt.
Das sind fast 24.000 Verfahren mehr als im Vorjahr; die Steigerung
beträgt nahezu 10 %.
Wenngleich der Verfahrensanstieg
keinen Anlass zur Sorge oder zu einer erhöhten Kriminalitätsfurcht gibt, so ist
doch darauf hinzuweisen, dass die Steigerung der Fallzahlen mit einem Personalrückgang
einhergeht und gleichzeitig eine Überalterung des Personals eingetreten ist.
Die Anzahl der Staats- und Amtsanwälte beträgt nur noch exakt 200 (151 Staats-
und 49 Amtsanwälte); sie ist ? trotz steigender Eingangszahlen und wie schon in
den Vorjahren ? abermals gesunken. Vor 10 Jahren waren im Land noch 242 Staats-
und Amtsanwälte beschäftigt (- 17,4 %). Deren Durchschnittsalter beträgt
mittlerweile knapp 53 Jahre; in 10-15 Jahren werden gut 80 % der Dezernenten in
den Ruhestand treten.
Die auf dem Kopf stehende Alterspyramide dürfte den
Staatsanwaltschaften in den kommenden Jahren erhebliche Sorgen bereiten.
Bereits jetzt ist die Anzahl der offenen Verfahren (= sog. Verfahrensreste) so
hoch wie seit 17 Jahren nicht mehr.
In den folgenden Kriminalitätsbereichen
ist 2016 im Vergleich zum Vorjahr ein teilweise deutlicher Anstieg der
Eingangszahlen bei den Staatsanwaltschaften zu beobachten:
- Rechtsextremistische
Straftaten: + 31,7 % (2015: 1.263, 2016:
1.663 Verfahren)
- Sexualkriminalität: +
21,4 % (2015: 1.162,
2016: 1.411
Verfahren)
- Wohnungseinbruchsdiebstahl: + 19,8 %
(2015: 1.481,
2016: 1.774
Verfahren)
- Umweltkriminalität: +
15,6 % (2015:
736,
2016: 851
Verfahren)
- Wirtschaftskriminaliät: +
13,3 % (2015: 2.244, 2016: 2.543
Verfahren)
- Kinderpornografie: +
12,5 % (2015: 273, 2016:
307
Verfahren)
- Betäubungsmittelstraftaten: + 6,7 % (2015: 7.775, 2016:
8.293 Beschuldigte)
- Jugendkriminalität: + 2,2 % (2015:
23.696, 2016: 24.212 Beschuldigte)
Bei der Generalstaatsanwaltschaft
Naumburg hat sich die Anzahl der Revisionen und Rechtsbeschwerden ebenfalls
erhöht (+ 12,4 %). Gleiches gilt für die Zahl der Beschwerden gegen
Einstellungsbescheide (+ 6,0 %).
Die im Land tätigen Staats- und
Amtsanwälte haben 2016 30.570 Strafen
vollstreckt (+ 2,8 % im Vergleich zum Vorjahr), davon 27.942 Geldstrafen und 2.628
Freiheitsstrafen.
Sie haben zudem insgesamt 29.329
Sitzungsstunden bei den Strafgerichten wahrgenommen (+ 1,0 %), dies entspricht 147
Sitzungsstunden je Dezernent (+ 2,1 %).
Außerdem haben sie pro Kopf
knapp 880 Js-Verfahren (= Ermittlungsverfahren gegen bekannte Beschuldigte)
abgeschlossen (+ 10,6 % im Vergleich zum Vorjahr).
Allen Mitarbeitenden der Staatsanwaltschaften in Halle, Magdeburg,
Dessau-Roßlau und Stendal sowie der Zweigstellen in Halberstadt und Naumburg
ist für ihr besonderes Engagement ein großes Lob auszusprechen und zu danken.
Ohne ihren überobligatorischen Einsatz wäre die Verfahrensflut kaum
mehr zu bewerkstelligen.?
Pressestelle
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