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Landgericht Dessau - Pressemitteilung Nr.: 022/08

Dessau, den 22. Oktober 2008

(LG DE) Sitzungen in Strafsachen am Landgericht Dessau-Roßlau:

1. Im Hauptverfahren gegen einen 17-jährigen Jugendlichen sowie einen mittlerweile 19-jährigen Heranwachsenden aus Wittenberg wegen Mordes zur Verdeckung einer Straftat und aus sonstigen niedrigen Beweggründen hat die 2. Strafkammer nach sechstägiger Hauptverhandlung Termin zur Urteilsverkündung für den 30.10.2008 um 14.00 Uhr anberaumt. Der Anklage zufolge sollen die Angeklagten in der Nacht vom 18.02. zum 19.02.2008 auf dem Gelände eines Wohnheims in Wittenberg ihr 25-jähriges Opfer zunächst massiv geschlagen und getreten haben. Dabei sollen sie den Mann mit dem Vorwurf des sexuellen Missbrauchs von Kindern konfrontiert haben, was dieser bestritt. In Verlaufe des weiteren Tatgeschehens sollen die Angeklagten den erheblich verletzten Geschädigten mit einem Handtuch und einem darin eingeknoteten Besenstiel erwürgt und die Leiche in einer Mülltonne zu einem entlegenen Feldweg verbracht haben, wo sie erst am 28.02.2008 von einem Passanten entdeckt wurde. Die daraufhin eingeleiteten Ermittlungen führten am 11.03.2008 zur Festnahme der Angeklagten, die sich seither in Untersuchungshaft befinden.

2. Die Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau hat Anklage gegen einen 23-jährigen Mann aus Zerbst wegen vollendeter und versuchter sexueller Nötigung erhoben. Der Angeklagte soll in den frühen Morgenstunden des 12.05.2008 seinem ersten Opfer auf dem Weg zur Arbeitsstelle in einem Alten- und Pflegeheim in Zerbst aufgelauert haben und der Frau in den Fahrstuhl gefolgt sein. Dort soll der maskierte Täter die Geschädigte mehrfach geschlagen, sie dann zu Boden gestoßen und dort gewaltsam im Genitalbereich berührt haben. Er ließ von der Geschädigten erst ab, nachdem weitere Mitarbeiter des Heims auf das Geschehen aufmerksam wurden. Das Opfer musste sich aufgrund der erlittenen Verletzungen in ärztliche Behandlung begeben.

In den Abendstunden noch desselben Tages soll der Angeklagte wiederum maskiert eine Jugendliche mit dem Fahrrad auf dem Heimweg verfolgt und sie vor ihrem Wohnhaus in Zerbst überfallen haben, um an ihre sexuelle Handlungen vorzunehmen. Der Geschädigten gelang es um Hilfe zu rufen, worauf der Hund der Familie am Tatort erschien, sodass die geplante Tat nicht zur Ausführung gelangte.

Der Angeklagte hat die Taten bestritten. Termine zur Hauptverhandlung sind noch nicht anberaumt.

3. Vor der 1. Strafkammer findet am 28.10.2008 um 09.00 Uhr ein Berufungsverfahren gegen einen 51-jährigen Mann aus Möhlau und dessen 20-jährigen Sohn statt. Den Angeklagten wird vorgeworfen, im Juni 2006 in Möhlau auf dem Nachbargrundstück widerrechtlich Bäume gefällt zu haben. Die Eigentümerin des Nachbargrundstücks soll das Geschehen bemerkt und den Zufahrtsweg mit ihrem Pkw verstellt haben, um die Täter am Abtransport des Holzes zu hindern. Dabei soll es zu einer Auseinandersetzung gekommen sein, in deren Verlaufe die Frau ankündigte, die Polizei hinzuziehen, was der jüngere der Angeklagten mit Gewalt zu verhindern versucht haben soll. Die Angeklagten haben geltend gemacht, sie hätten mit einem der abgesägten Baumstämme ihrerseits eine Zufahrt zu ihrem Grundstück versperren wollen, weil dort wiederholt illegal Müll abgelagert worden sei. Die Geschädigte sei zudem mit ihrem Pkw über den Fuß des älteren Angeklagten gefahren.

Frank Straube

Pressesprecher

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