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Pressemitteilungen der Generalstaatsanwaltschaft
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Pressemitteilungen der Generalstaatsanwaltschaft
(GenStA NMB) Jahresbilanz 2018 der Staatsanwaltschaften des Landes Sachsen-Anhalt
08.03.2019, Naumburg (Saale) – 1
- Generalstaatsanwaltschaft
Generalstaatsanwalt Jürgen Konrad:
?Die Geschäftszahlen bei den Staatsanwaltschaften des Landes
Sachsen-Anhalt haben sich im
Jahr 2018 leicht verringert. Es sind insgesamt 229.550 Verfahren
eingegangen, mithin 6,0 %
weniger als im Vorjahr (2017: 244.077 Verfahren).
Während bei den Verfahren gegen bekannte, also von der Polizei ermittelte
Tatverdächtige (Js-
Verfahren), ein Verfahrensrückgang nur um 1,4 % zu verzeichnen gewesen ist, hat
die Anzahl der
Verfahren gegen unbekannte Täter (UJs-Verfahren) um 11,5 % abgenommen.
Aufgeschlüsselt nach einzelnen Jahren ergibt sich folgendes Bild (seit 2010):
2010: 233.376 Verfahren =
9.995 Verfahren je 100.000 Einwohner
2011: 236.254 Verfahren =
10.195 Verfahren je 100.000 Einwohner
2012: 232.617 Verfahren =
10.296 Verfahren je 100.000 Einwohner
2013: 232.401 Verfahren =
10.354 Verfahren je 100.000 Einwohner
2014: 238.080 Verfahren =
10.650 Verfahren je 100.000 Einwohner
2015: 247.066 Verfahren =
11.003 Verfahren je 100.000 Einwohner
2016: 243.752 Verfahren =
10.900 Verfahren je 100.000 Einwohner
2017: 244.077 Verfahren =
10.979 Verfahren je 100.000 Einwohner
2018: 229.550 Verfahren =
10.362 Verfahren je 100.000 Einwohner
Damit ist die Kriminalitätsbelastung
je Einwohner im Vergleich zum Vorjahr zwar etwas gesunken, sie
hat sich allerdings in den letzten 9 Jahren nur unwesentlich verändert.
Positiv zu erwähnen ist, dass der Anteil von Ermittlungsverfahren gegen
bekannte Tatverdächtige
über demjenigen gegen unbekannte Täter lag. Die Quote benannter oder
ermittelter Tatverdächtiger
(sog. Aufklärungsquote) betrug im vergangenen Jahr 57,5 %. Im Vergleich zum
Jahr 2017 ist sie
damit angestiegen (+ 2,6 %).
Erfreulich ist außerdem die kurze Dauer, in der die Ermittlungsverfahren
(Js-Verfahren) von den
Staatsanwaltschaften des Landes zum Abschluss gebracht wurden.
Weit mehr als die Hälfte aller 2018 anhängigen Verfahren wurden innerhalb eines
Monats erledigt
(62,0 %; 2017: 54,3 %; + 7,7 %). Mit Ablauf des 1. Quartals konnten mehr als ¾
aller eingegangenen
Verfahren einer Erledigung zugeführt werden (84,8 %; 2017: 75,5 %; + 9,3 %);
nach ½ Jahr waren
weniger als 7 % der Verfahren anhängig.
Im Durchschnitt wurden die Verfahren bei den Staatsanwaltschaften des Landes in
nur 1,7 Monaten
erledigt. Die Erledigungszeit hat sich damit gegenüber dem Vorjahr deutlich
reduziert (2017: 2,4
Monate; - 29,2 %).
Bei den Staatsanwaltschaften existieren
keine hohen Rückstände. Der Bestand an offenen Js-
Verfahren betrug am Jahresende 18.141 (2017: 19.464; - 6,8 %). Die moderaten
Rückstände
entsprechen der Verfahrensanzahl von knapp 2 Monatseingängen.
Hierfür gebührt allen Mitarbeitenden
meines Geschäftsbereichs in Magdeburg, Halle, Stendal,
Dessau-Roßlau, Naumburg und Halberstadt sowie in meinem Haus besonderer Dank.
Anlass zur
Sorge gibt der überproportionale Anstieg von Ermittlungsverfahren auf den
Gebieten der Betäubungsmittelkriminalität und der Kinder- und
Jugendpornografie.
Die Anzahl der Verfahren wegen
Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz hat im Vergleich zum
Vorjahr deutlich zugenommen (2017: 9.412 Beschuldigte, 2018: 10.089
Beschuldigte; + 7,2 %).
Mehr als ¼ aller Straftaten gegen das Betäubungsmittelgesetz wurde von
Jugendlichen oder
Heranwachsenden begangen (2.987 von 10.089). Bei dieser Altersgruppe war ein
Anstieg von 12,4 %
zu verzeichnen.
Ebenfalls zugenommen haben die wegen des Verdachts von Kinder- und
Jugendpornografie
geführten Ermittlungsverfahren. Die für das Land Sachsen-Anhalt zuständige
Zentralstelle zur
Bekämpfung gewaltdarstellender, pornografischer und sonstiger jugendgefährdender
Schriften bei der
Staatsanwaltschaft Halle hat im Jahr 2018
544 Verfahren gegen bekannte und unbekannte
Tatverdächtige neu eingeleitet (2017: 462; + 17,7 %). Davon standen 412
Verfahren in unmittelbaremZusammenhang mit Kinderpornografie (+ 26,8 %) und 61 Verfahren in unmittelbarem
Zusammenhang
mit Jugendpornografie (+ 110 %).?
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